Lyrik



Songtexte



Wunderbare Weihnachten

Erschienen im Dillmann Verlag. 2016

 

ISBN 978-3-926838-16-2

Gedichte und Geschichten

 

Das wunderbare Weihnachtsbuch überrascht mit spannenden Geschichten sowie heiter-nachdenklichen Gedichten zum Lesen und Vorlesen. So entführt „Der Weihnachtssturm“ in eine Tiroler Winterlandschaft, in der sich fast eine Tragödie ereignet. Humorvoll geht es in dem Gedicht „Das Weihnachtsmahl“ zu. Es erzählt von einem Hummer, der weihnachtlich milde vom Kochtopf verschont wird. Geschichten und Gedichte, die das Weihnachtsfest auf wunderbare Weise verzaubern. 


Ein Alter

Ein Alter stand Pate

der schweigenden Menge

trotzte, nicht heftig,

dem zottigen Bären

 

Der tanzte und zeigte

gestutzte Krallen

dem Alten,

dem Wind,

der Sonne

Ein Gedicht

Ein Gedicht lebt von

Wahrheit, nicht von Wolkendichte

oder Sonnenstrahlen

ein Gedicht ist der Fußabdruck

im Sand, ist mehr als

Atemzug und

Würde

Ein Gedicht hängt in

Hinterhöfen und Schloßkammern

und immer ist es

eine Wunde der Zeit

Nichts gehört

Nichts gehört vom

steigenden Drachen

Ich warte

Er bleibt einen Winter weg

den Sommer

Ich warte

und sende Boten

aus -

Tagediebe, die mich ausbluten -

Und höre dann von Kindern

er hat die Nacht berührt,

ging in die Legende

ein

vom nie zurückkehrenden

Traum

 Nie im Kinderhaus gelebt

Nie im Kinderhaus gelebt

von Schneckengeburten

zum Wintereinbruch gezogen,

trägst abgelegte Häute jener

die Lichtkegel suchten

 

Dort die Tanzbären

Zart schimmern ihre Tatzen und

Widerworte prallen gegen dickes Fell.

Mußt heiter werden, Geselle -

sie wirbeln dich schon für einen

schwachen Augenblick

zu Tode

Nicht mehr am Domplatz

Nicht mehr am Domplatz

werden Tagebücher

ausgebreitet

 

Treppen, die hinunterführen

zum Fluß

sind versteinert davon

mit Unrat schlingern Restworte

zu Schleusen, wo

Wärter die Staken

gelangweilt, so gelangweilt,

ans sichere Land ziehn.

Einer geht

Einer räkelt sich müde

Einer spricht auf sie ein

Und einer betrachtet sie

wie ein Fenster, das zum Hof führt

 

Einer beschwört sie

Einer bittet um Brot

Und ein anderer blickt schweigend

zur Seite als sie aufsteht

die Tür zu öffnen

 

Einer hat ein Gewehr

ein anderer ein Skalpell

und einer die Lohntüte

mitgebracht

 

Einer nimmt ihre Hand

Einer zerbricht ihre Worte

und ein anderer hastet mit

ihrer Haut davon

 

Einer legt sich zu ihr

Einer würfelt mit ihr

und einer geht ans Meer

mit ihr

 

Einer zielt mit einem Stein

Einer trifft ihr Auge

Einer weint

und ein anderer mauert

ihr Haus zu

 

aus: Texte. Lyrik und Kurzprosa, Dillmann Verlag 1989.


In all den Jahren 

An manchen Tagen beginnen die Bilder zu leben

Ich war so jung und die Welt lag vor mir wie das Meer

Es war so leicht über tiefblaues Wasser zu schweben

Ach, so lang ist das schon her 

In alten Jeans und mit Wut lief ich über die Straßen

Wehende Fahnen und Freunde und nichts fiel mir schwer

Zeiten in denen wir vieles so einfach vergaßen

Ach, so lang ist das schon her

Doch es geht nie zurück

Nicht mal ein kleines Stück

Denn es ist noch nicht vorbei

In meinem Herzen glüht

Immer ein neues Lied

Noch ist mir nichts einerlei 

Über den Wolken und hinter den einsamen Bergen

Suchte ich Halt, denn der Platz für die Liebe war leer

Damals erkannte ich in mir verborgene Stärken

Ach, so lang ist das schon her

Doch es geht nie zurück

Nicht mal ein kleines Stück

Denn es ist noch nicht vorbei

In meinem Herzen glüht

Immer ein neues Lied

Noch ist mir nichts einerlei

In all den Jahren so viele verlorene Tage

Im Wandel der Zeiten vergebliches Hoffen auf mehr

Ist das die Antwort auf deine geflüsterte Frage

Ach, so lang ist das schon her 

Doch es geht nie zurück

Nicht mal ein kleines Stück

Denn es ist noch nicht vorbei

In meinem Herzen glüht

Immer ein neues Lied

Noch ist mir nichts einerlei

 

                   © Beyer/Dillmann

 Erfolg 

Ich saß zu oft in großer Runde

Trank guten Wein zu später Stunde

Wie immer waren viele da,

ob Freunde war nicht immer klar.

Sie trugen mich auf ihren Händen,

es war was los in meinen Wänden

Denn der Erfolg zeigt keine Launen,

er bettet alles sanft in Daunen.

Ich schwamm ganz oben auf der Welle,

und stand schon bald an erster Stelle

war plötzlich überall präsent,

und manchen Abend prominent

Da strahlten hell die bunten Lichter

in immer lachende Gesichter

Doch der Erfolg ist ein Verschwender,

er trägt nur prächtige Gewänder. 

Applaus ist eine süße Droge,

er trägt dich über jede Woge

So mancher schwimmt da gerne mit,

begleitet dich auf Schritt und Tritt.

Wer will es ihnen auch verwehren,

sie schielen nach dem Fell des Bären

Denn der Erfolg hat viele Väter,

und alles andre, das kommt später. 

An jenen Tagen der Entscheidung,

fiel immer öfter die Verkleidung

Ein frischer Wind blies übers Land

und drängte vieles an den Rand.

Gefährten, die mich prima fanden,

sie kamen nach und nach abhanden

Denn der Erfolg kennt keinen Rahmen,

er sucht sich täglich neue Namen.

 

                      ©Beyer/Dillmann

Dynamit

  Ich sitzt in grauen Räumen, die Treppen hoch gehts zum Empfang

Die Telefone klingeln, ich mach das schon ein Leben lang

Etagen bis zum Himmel, für jeden Boss ein Stockwerk drauf

Ich sah wie Köpfe rollten, und Seelen standen zum Verkauf

Mein Schreibtisch Mahagoni, und alles ist gemacht für mich

Ein jeder will nach oben, doch keiner kennt den Weg zu sich

Der Abgrund rückt schon näher, die Hölle frei und ich dabei

Die innre Stimme warnt schon, ich höre meinen eignen Schrei

Ich spür´das Dynamit in mir

Die unstillbare Lebensgier

Ich lege Lunte spreng mich frei

Mein altes Leben – weg – vorbei

Ich spür das Dynamit in mir

Die unstillbare Lebensgier

Ich leg die Lunte spreng mich frei

Den Himmel auf, und ich dabei

In seelenlosen Phrasen, erschöpft sich täglich das Gespräch

Doch sucht man wahre Freunde, hat man Pech

Und Zeit ist hier ein Fremdwort, nur Hektik überall,

Man hechtet durch die Tage, ein Leben wie im freien Fall 

Ich habe viel zu lange dabei zugesehn

Und will verdammt nicht länger mit dem Rücken an der Wand stehn

Ich suche mir mein eignes Ziel,

Ich spanne alle Segel, fliege mit dem Wind,

Und lebe alle Träume , die alle noch verrückter sind ...!

... ich leg die Lunte spreng mich frei

den Himmel auf und ich dabei 

Ich spür‘ das Dynamit in mir

Zur Freiheit gibt’s nur diese Tür

Ich leg die Lunte spreng mich frei

Probleme weg und aus vorbei 

Ich spür‘ das Dynamit in mir

Die unstillbare Lebensgier

Ich leg die Lunte spreng mich frei

Den Himmel auf und ich dabei

Ich spü’r das Dynamit in mir

 

                            © Claire Beyer/Horst Dillmann

Leonies Fenster

Die Tage sind Sonne, die Nacht ist der Mond,

Blumen sind Düfte, das Haus ist bewohnt,

Der Wind in den Bäumen, die Straße im Lärm,

Das Lachen der Kinder,  Sie hört es so gern,

Das Lachen der Kinder – Sie hört es so gern. 

Hat Grün eine Form, ist Lachen ein Kreis,

Sind Tränen aus Glas, und was ist dann Weiß ?

Wann ist etwas schön, und wie fühlt es sich an,

Sind Pfeile wie Dornen,  wachsen Rosen daran,

Sind Pfeile wie Dornen – wachsen Rosen daran. 

In Leonies Fenster sind Träume bereit,

Sie schaut mit den Händen und tastet sich weit,

In Leonies Augen ist Dunkelheit - Dunkelheit. 

Sie hat allen Mut, weiß, Gott macht’s wieder gut,

Er gab Ihr dafür ein feines Gespür,

Das stahlenste Lächeln und Träume aus Licht,

Sie spiegeln sich wider in Ihrem Gesicht.

Sie spiegeln sich wider – in Ihrem Gesicht.

Leonie, oh Leonie

Zeig mir den Weg in die Fantasie,

Wie Kälte brennt, wie Feuer kühlt,

Wie Dunkelheit die Sonne fühlt,

Dein Lachen spürt die Träume auf,

Und Sterne verändern für Dich ihren Lauf,

Oh Leonie, oh Leonie

Dein Licht ist Fantasie. 

Leonies Fenster, Sie öffnet es weit,

Leonies Fenster, zum Himmel so weit,

Leonies Fenster, Sie öffnet es weit,

Sie öffnet Ihr Fenster und ist dazu bereit,

Sie öffnet Ihr Fenster und ist dazu bereit.

In Leonies Fenster sind Träume bereit,

Sie schaut mit den Händen und tastet sich weit,

In Leonies Augen ist Dunkelheit,

Dunkelheit

 

                                © Claire Beyer/Horst Dillmann

Mein Selbst

  Ich habe mich selbst in der Welt neu entdeckt

Die Brücken zum Ich waren lange versteckt

Mein Fühlen, mein Denken, mein Wollen, mein Sein

Nichts, was ich verstand, nie war ich in mir Daheim

Ich glaubte, ich hätte alles selbst in der Hand

Doch ich hab es verkannt,  Ja so gänzlich verkannt

Mein innerstes Selbst ging den eigenen Weg

Mein Draußen aber ging auf einem ganz schmalen Steg. 

Nichts was ich tat, glich der Wahrheit, dem Wissen,

ich hab mich zu oft mit den andren verglichen

und weiß jetzt,  viele Dinge   hab ich falsch gesehn

und so konnte ich niemals vor mir selber bestehn

Die Brücke zum Ich war zu lange verbaut

Hab den eigenen Fluss niemals in mir geschaut

Das Werden, das Sein, das Fühlen, das Fließen

Das Jetzt und das Heute, ich werd es genießen. 

Ich hab mich gefunden, hab so lange gesucht

Mein Leben verging, hab die Zeit oft verflucht

Bin endlich Zuhause, bin in mir daheim

Ich spüre den Atem, das wirkliche Sein

Ich fühle die Freude, unendlich in mir

Und öffne damit die verschlossene Tür

Nun bin ich Zuhause, bin in mir daheim

Ich spüre den Atem, das wirkliche Sein. 

Was wird und was kommt, steht in der Seele geschrieben

Den Wandel der Zeiten, ich werde ihn lieben

Gesetz meines Schicksals, ich nehme dich an

Ich versuche mein bestes, ich tu, was ich kann

Ich löse das Pfand der geliehenen Zeiten

Werde all dies aus meiner Erinnerung bestreiten

Verändern, Erneuern, Verwandeln Verstehn

Im Fluss meines Lebens wird alles geschehn.... alles geschehn..! 

Ich hab mich gefunden hab so lange gesucht

Mein Leben verging, hab die Zeit of verflucht

in endlich Zuhause, bin in mir daheim

Ich spüre den Atem, das wirkliche Sein

Ich fühle die Freude, unendlich in mir

Und öffne damit die verschlossene Tür

Ich berühre den Himmel, unendlich und nah,

ergreife die Wolken, die ich zuvor niemals sah !            

Hinter Masken versteckt, fast an Kälte erfrorn

Hab im Dunkel all meine Ideen verlorn

Lange Zeit jede Nacht, nur mit Arbeit verbracht

Doch nun such ich das Licht, das mir Freiheit verspricht

Ohne Träume gelebt, tausend Stunden verschenkt

Wie eine Marionette, von andern gelenkt

bring mich selbst nun ins Spiel, für mein eigenes Ziel

Spür das Jetzt und das Hier,  ......endlich bei mir !

Bin endlich Zuhause, bin in mir daheim

Ich spüre den Atem, das wirkliche Sein

Ich fühle die Freude, unendlich in mir

Und öffne damit die verschlossene Tür

Bin endlich Zuhause, bin in mir daheim

Ich spüre den Atem, das wirkliche Sein

Ich berühre den Himmel, unendlich und nah,

ergreife die Wolken die ich zuvor niemals sah.......

                                        

                             © Claire Beyer/Horst Dillmann

 Marlene

Ja, diese Beine Tag für Tag

Ich weiß genau, dass ich Sie mag – Marlene

Ihr Haar ist blond und schulterlang

Es wiegt sich sanft bei Ihrem Gang – Marlene

Die Schuhe hoch und leuchtend rot

Ihr Lächeln ist mein täglich Brot – Marlene

Mein Blick verfolgt Sie bis zur Tür

Sie hat den Charme der Haute Couture – Marlene 

Überall bist Du, bitte hör mir zu

Ja, Bitte schenk´ mir ein paar Stunden, oder nur Sekunden

Denn in meinen Träumen bist Du

Ich weiß genau, ich will Dich, ja nur Dich allein

Doch vielleicht magst Du mich ja gar nicht, willst mich vielleicht gar nicht

Lass mich doch nicht einfach allein 

Ich wär so gern auf Ihrem Schoß,

An Ihr ist alles makellos – Marlene

Ich bitte Sie zum Rendezvous

Die Augen stimmen strahlend zu – Marlene

Doch Sie sagt nur es tut mir leid

Für dich hab´ ich heut keine Zeit – va  bene

Sie lässt mich mit: Auf Wiedersehn

Allein an der Laterne stehn - Marlene 

Überall bist Du, bitte hör mir zu.......... 

Oh Marlene, ja ich berühr´ den Himmel über mir

Halt mich fest, ich brauch´ Dich

Denn ich will Dich berühren, Dich verführen

Mit Dir zusammen sein           

Ja, überall bist Du, bitte hör mir zu

Oh ja, Du bist so unergründlich, wunderschön und sinnlich

Ja, in meinen Träumen bist Du

Ich weiß genau, ich will Dich, will Dein Traumprinz sein,

Doch vielleicht magst Du mich ja gar nicht, willst mich vielleicht gar nicht

Lass´ mich doch nicht einfach allein

Ja, überall bis du, bitte hör mir zu

Oh ja, Du bist so unergründlich, wunderschön und sinnlich,

Ja, in meinen Träumen bist Du

 

                                  © Claire Beyer/Horst Dillmann

Auswahl aus dem Musical Camille Claudel

 

Ich bin die Königin der Steine

 

Mein Volk ist grau und karg und stark

braucht keine Zäune, ist uralt

Mein Volk bezwang noch jede Zeit

Ist Einsamkeit, Geselligkeit

Ist Fels und Muschel an dem Meer

Ist kinderleicht, ist riesenschwer

Hat alles Licht der Welt vereint

Jedwedes Grab am Berg beweint

Ist laut, ist leise, Wall und Fall

Liegt leicht in Sieben, schwer im Tal

Mein Volk ist Turm, ist Haus, ist Pfand

Ist Statue, ist Wüstensand

Ist alles Grobe alles Feine - 

Ich bin die Königin der Steine

Das Kind ist begabt

Das müsste man sehen wie die Herren stillstehen

In würdigen Bärten die Büste bewerten

Die Köpfe geneigt die Bäuche beleibt

Ein Zurren und Zischen, ein Münderabwischen

Ein Bücken, ein Gehen, ein Laufen, ein Drehen

Ein Kräuseln, ein Säuseln, ein Fragen, ein Tagen

Ein Erster, der sagt;

Das Kind ist begabt 

Da könnte man sehen, ein munt'res Begehen

Aus weinroten Nasen, die Rührung rausblasen

Die Beine ganz breit, im pechschwarzen Kleid

Ein Murmeln, ein Schauen, ein Stäubchen weghauen

Ein Messen, ein Prüfen, ein Räuspern, ein Schniefen

Ein Loben, ein Laben, ein Griff an den Kragen

Ein nächster, der sagt:

 

Das Kind ist begabt

Das Höllentor

Was steht ihr rum und schwatzt wie Basen

Marsch an die Arbeit!

Ich habe heute Großes vor

Es geht mir um das Höllentor 

Hört ihr! Ich brauch die Teufelsfratzen

Die Kobolde, die schwarzen Tatzen

Die Feuer, die unendlich brennen

Und Hörner, die in Leiber rennen 

Den Schmerz, den Geifer, Angst und Schweiß

Will sehen, dass ein jeder weiß

Dass Höllentore offenstehn

Für die, die leicht vom Weg abgehn

Die ohne Maß - bar jedem Glauben

In tumben Sinnlichkeiten schnauben

Ich brauch den Luzifer in Stein

Er mag dafür der Rechte sein 

Hört ihr! Der Auftrag sieht dies vor

Wir nehmen Maß am Höllentor

Das müssen wir den Leuten zeigen

Es soll die Angst den Schweiß antreiben 

Ein Werk voll Schrecken wird gewollt

Ich will, dass ihr dem Rechnung zollt

Zeigt Höllentore offenstehn

 

Für die, die leicht vom Weg abgehn

Gestriges Wasser

Ich habe, als alles beendet war

Das Schiff gen Norden geschickt 

Einem der letzten Flößer

ist die Flucht in das gestrige Wasser geglückt 

Von nun an waren Schützen der Nächte gefragt

Aus den Wäldern ragt ein Farn der Gezeiten

 Sie streiten

Die, die den Morgen beweinen

 

Die, die den Morgen beweinen 

Ich sah in der Träumen

Ich sah in den Träumen ein blutrotes Feld

Von allen Farben des Sommers erhellt

Ich sah einen Berg, so düster und hart

Eine Blume im Feld, so stark und so zart 

Ich sah mich in Stein, der Seele entleert

 Sah meine Wunden, hab' mich gewehrt

Ich hab dich begehrt und ich hab' dich verflucht

Dich wieder und wieder in mir gesucht

 Im blutroten Feld vom Sommer erhellt

Da hat man mich dir an die Seite gestellt

Ich sah dich als Berg so düster und hart

Und dann deine Liebe so unendlich zart 

   Ich sah mich in dir, hab' dich begehrt

Ertastete Wunden, hab' mich gewehrt

Ich sah in den Träumen ein blutrotes Feld

 

Von allen Farben des Sommers erhellt

Wir leben im Haus der zerbrochenen Spiegel

Wir leben im Haus der zerbrochenen Spiegel

Man nimmt unser Sein wie gebrochene Siegel

Der Schutt unsrer Seelen versickert in Gräben

Die Türen verschlossen, die Fenster mit Stäben

Eine Rose aus Stein ziert jetzt unser Tor

 

Davor, weit davor

Stehen Richter und Knechte

Sie teilen die Zeiten

In Gesetze und Rechte

Sie machen das Heute

Die Wände

Das Tor

Und stehen davor

Und stehen davor

 

 

                © für alle Texte: Claire Beyer